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Resilienz – Immun in der Krise? (23.02.2021)

Wir erklären, wie sich Resilienz effizient für ihre berufliche Entwicklung nutzen lässt. Mit ihren schnellen Entwicklungen stellt uns die Arbeitswelt nicht erst seit der Corona-Krise vor einige Herausforderungen. Durch Globalisierung und Digitalisierung werden Abläufe schneller und komplexer.

Nichtdestotrotz hinterlässt auch die Pandemie deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und es lässt sich eine verstärkte Jobunsicherheit feststellen: Umstrukturierungen, Veränderungsprozesse oder Einsparungsmaßnahmen gehören bei vielen Unternehmen mittlerweile zur erforderlichen Tagesordnung – wir erleben zurzeit viel neue Normalität.

Zeiten, die das Thema Resilienz im Berufsleben mehr denn je erforderlich machen. Wir möchten aufzeigen, was Resilienz bedeutet und wie Sie sie dafür nutzen können, um ihre Karriere voranzutreiben.

Was bedeutet Resilienz?

Es gibt Menschen, für die sich die Frustspirale kontinuierlich nach unten dreht, weil sie resigniert der Meinung sind, die ganze Welt und das Schicksal hätten sich gegen sie verschworen. Und es gibt die Unerschütterlichen, die „Steh-Auf-Männchen“. Geraten sie ins Straucheln, halten sie sich an das Motto: Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, Weitergehen. Diese Menschen unterscheiden sich in einer besonderen Eigenschaft, die den Kollegen in Krisenstimmung fehlt: Resilienz.

Der Begriff stammt eigentlich aus der Physik, bevor es sich die Psychologie zu eigen gemacht hat. Es beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nach einer Belastung wieder in seinen Ausgangszustand zurückzukehren.

Resiliente Menschen haben eine gewisse Widerstandskraft gegenüber Rückschlägen oder Krisen. Sie bauen sich schneller wieder auf als andere, aber bedeutet nicht, dass resiliente Menschen alles an sich abperlen lassen. Vielmehr glauben resiliente Menschen daran, selbst etwas bewirken und eine Verbesserung herbeiführen zu können. Resiliente Menschen werden und bleiben aktiv – im Denken und im Handeln.

Aber es mag auch ein Trost für den einen oder anderen zu sein, auch die härtesten Brocken stecken schwere Schläge nicht einfach so weg. Jeder Mensch ist verwundbar und verletzlich. Studien haben gezeigt, dass fast alle Menschen nach Scheidung oder Jobverlust sehr lange daran zu knabbern haben, meist jahrelang.

3 Dinge die wir von resilienten Menschen lernen können

  1. Annehmen des Status Quo und Verantwortung übernehmen: Resiliente Menschen sehen sich nicht als fremdbestimmtes Opfer, denen das Schicksal übel mitgespielt hat. Sie bleiben stets der Kapitän Ihres eigenen Schiffes. Sie wissen, dass sie selbst Einfluss auf Ihr Leben nehmen können um aus einer schwierigen Situation zu kommen.
  2. „Shit Happens“! Sie versuchen nicht, Rückschläge zu leugnen, sondern akzeptieren Ihre Trauer, Wut und Zorn darüber. Doch dann geht es auch wieder weiter und das Ruder wird umgeschmissen – sie besitzen den unerschütterlichen Optimismus, dass sich die Dinge irgendwann wieder zum Positiven wenden werden.
  3. Krise als Chance: Ihre wirkliche Stärke ist, dass sie nicht Abwarten und Tee trinken. Sie passen sich den veränderten Bedingungen an, ziehen Ihre Schlüsse und Konsequenzen und ändern Ihre Strategie – setzen einen anderen Kurs. Sie schaffen es, die Krise als Chance zu sehen und gestärkt daraus hervorzugehen. Man könnte sagen, sie machen aus Zitronen Limonade.


Was Resilienz im Berufsleben als Soft-Skill bewirken kann

Resilienz ist zu einem zentralen Soft-Skill geworden. Arbeitnehmer mit diesen Fähigkeiten sind bei Unternehmen sehr gefragt. Bei den permanenten Veränderungen, das Tempo und der Erfolgsdruck im Berufsleben bleiben Rückschläge und Schwierigkeiten nicht aus. Da sind Mitarbeiter, die nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern nach Lösungen suchen, wichtige und wertvolle Motivatoren für das Team und damit unersetzlich für das Unternehmen.

Falls Sie zu den Menschen gehören, die schon kleine Unzulänglichkeiten in den innerlichen Ausnahmezustand bringen, müssen Sie sich mit diesem Schicksal keineswegs abfinden. Diese Widerstandskraft können Sie trainieren. Manchmal reichen schon kleine Veränderungen im alltäglichen Handeln und Denken, um für die nächste Krise besser gewappnet zu sein.

Tipps für mehr Resilienz im Berufsleben

1. Denken Sie positiv und verlassen Sie die Opferrolle

Krisen führen meist auch dazu, sich selbst und seine Fähigkeiten in Frage zu stellen. Dabei haben Sie schon so vieles erreicht um dahin zu kommen wo sie heute stehen.

Bevor Sie selbst in Misskredit fallen lohnt doch ein Blick auf die kleinen und großen persönlichen Erfolge – sie werden staunen, was sie schon alles gemeistert haben! Der Schulabschluss, die Fahrprüfung, erfolgreiche Bewerbungsgespräche, ein schwieriges Kundengespräch, eine Gehaltsverhandlung oder ein Heiratsantrag?

2. Lassen Sie die Vergangenheit hinter sich und schauen Sie nach vorne

Viele Menschen hängen permanent der Vergangenheit nach, den Erinnerungen aus scheinbar besseren Zeiten. Egal, ob diese tatsächlich besser waren oder Ihnen Ihr Gehirn hier einen Streich spielt: Veränderungen gehören zum Leben.

3. Übernehmen Sie Verantwortung

Irgendwann kommen sie zu der Erkenntnis, dass es nicht hilft, dem Schicksal die Schuld in die Schuhe zu schieben, sondern dass Sie selbstbestimmt handeln müssen. Das ist manchmal sehr unangenehm. Wenn Sie unzufrieden sind, ist doch wichtig zu wissen Warum? Wenn Sie sich ärgern, dann Worüber? „Reiß Dich zusammen“ hilft da oft nicht. Nehmen Sie sich kurz die Zeit sich ganz bewusst damit auseinander zu setzen – es hilft, wenn Sie den Dingen auf den Grund gehen. Vielleicht wird Ihnen klar werden, wie Sie selbst die Situation verbessern können.

Lernen Sie, diese zu akzeptieren! Wenn Sie Auto fahren, dann schauen Sie ja auch nicht die Straße über den Rückspiegel, sondern konzentrieren sich auf das hier und jetzt und wohin die Reise gehen soll. Und wer weiß, für was die Krise gut war?

4. Kontaktfreude – Bauen Sie ein Netzwerk auf!

In Krisenzeiten ist es besonders hilfreich, wenn man nicht alleine steht. Um Hilfe zu bitten wird oft als eigene Schwäche interpretiert – aber es braucht Mut und Kraft! Unzweifelhaft gibt es Probleme, die man nicht im Alleingang aus eigener Kraft lösen kann oder auch will. Umso wichtiger ist der Rat, sich in Krisenzeiten nicht in ein Schneckenhaus zurückzuziehen. Der Mensch ist ein „Rudeltier“!

Ein berufliches Netzwerk und Freundschaften zu Kollegen ist Gold wert und kann in schweren Zeiten Unterstützung bieten. Man gewinnt Raum zum Handeln und erhöht dadurch die Fähigkeit Krisen- und Stress nachhaltig zu bewältigen. Seien Sie offen dafür, Hilfe von außen anzunehmen und an die eigenen Stärken erinnern. So finden Sie nicht nur schneller einen neuen Job, wenn Sie einmal gekündigt werden sollten.

Wir als Personalberater der EXECUTIVE SERVICES GROUP können in diesen Zeiten manchmal nur Mut und Zuversicht zusprechen – und manchmal auch die richtigen Impulse setzen. Dieses Thema verdient mehr Inhalt und gerade jetzt mehr Aufmerksamkeit. Wenn Sie also nach einem positiven Input suchen, dann hoffen wir Ihnen vielleicht dazu ein Stichwort gegeben zu haben, das sich lohnt zu vertiefen. Gerne stehen wir Ihnen auch zu mehr Informationen oder Methoden rund um Persönlichkeitsanalysen, Bewerbungstrainings und Karrierecoachings zur Verfügung. Kommen Sie auf uns zu!

www.esgroup.de

Über Nicole Osbelt

Master Business Coaching & Change Management (M.A. BCCM), originär Betriebswirtin (B.A. BW) Fachrichtung Personalwirtschaft, Organisations- & Change Management, EPL, zudem zertifizierte Mediatorin und Business Coach. Langjährige Praxis in der Projektabwicklung für internationale Fluggesellschaften eines weltweit agierenden Unternehmens. Nachfolgend Verantwortung in der Automotive Branche in operativen und strategischen Produktionsbereichen, sowie Prozess- und Produktkoordination. Heute Inhaberin der Osbelt CCP Consult und Geschäftsführung des Standortes Nürnberg der EXECUTIVE SERVICES GROUP

Kategorie: Fort- und Weiterbildung