ISO Normen 9001 und 14001 im Zeitenwandel (18.05.2025)
Die Digitalisierung und damit die KI wird auch hier keinen Halt gewähren. Dennoch wird erwartet, dass trotz automatisierter Entscheidungsfindung ethische Konzepte bei Unternehmensentscheidungen – maßnahmen und -interaktionen mit Stakeholdern integriert werden.
Diese Anforderungen werden sich in ihrer Überarbeitung voraussichtlich bei ISO 9001 Revision noch bis Januar 2026 hinziehen. Ein Update der ISO 9001 heißt, dass geänderte oder neue Anforderungen in Bereichen Ethik, Integrität, Vision, Mission und Werte, Qualitätskultur, sowie Umgang mit Chancen und Risiken erwartet werden.
Der Begriff der Kundenzufriedenheit soll bis hin zum Kundenerlebnis erweitert werden. Verstärkt soll der Fokus auf die Qualitätssicherung gerichtet sein, und damit wird sich der Druck auf die Zertifizierung von ISO 9001 Managementsysteme erhöhen. Die Serviceanforderungen könnten für Dienstleister bis zur Standardisierung vorangetrieben werden. Das QMS soll integraler Bestandteil des Geschäftsprozesses werden und den Fokus verstärkt auf Prozessleistungs-kennzahlen ausrichten.
Im Januar 2026 soll auch die neue Fassung über die Aktualisierung der ISO 14001- Norm für Umweltmanagementsysteme veröffentlicht werden. Die Revision der ISO 14001 konzentriert sich darauf, die bestehenden Anforderungen klarer und verständlicher auszulegen, anstatt neue Anforderungen einzuführen. Das soll die Umsetzung für Anwender erleichtern, ohne sie mit zusätzlichen Verpflichtungen zu belasten. Die Texte und Anforderungen werden lediglich an die neueste Version der harmonisierten High Level Structure der ISO für Managementsystemnormen angepasst. Das erleichtert die Integration mit anderen Managementsystemen wie z.B. der ISO 9001, ISO 45001 und oder ISO 50001. Um die Anforderungen verständlich zu machen, wurden viele Texte umformuliert und mit erläuternden Anmerkungen versehen. Besonders der Anhang A wurde erweitert, um zentrale Anforderungen zu erläutern.
Besonders relevante Zukunftsthemen für das Umweltmanagementsystem werden sein: Organisationsstrategie und Geschäftsprozesse, integrierter Managementsystemansatz, Change- Management, Kontext der Organisation, Risiken und Chancen in der ISO 14001, Externe Berichterstattung, Umweltverantwortung, Mitarbeitendenengagement, Ausgelagerte Prozesse, Nachhaltige Lieferketten und Treibhausmanagement. Es wird auf die Verbindung der ISO 14001 mit der ISO 14002- Reihe hingewiesen, die spezifische Leitlinien für die Behandlung von Umweltaspekten und Umweltzuständen bietet. Einige Terminologien und Begriffe werden vereinfacht, um die Verständlichkeit zu erhöhen; also quasi Doku – Info / Transparenz aufrechterhalten und zur Verfügung zu stellen. Bei der Revision soll der Fokus schließlich auf aktuelle Umweltanforderungen gerichtet werden; heißt Themen wie Klimawandel, Lebenszyklusperspektive und nachhaltige Lieferketten sollen stärker in die Norm integriert werden. Diese Punkte sind für Unternehmen und Organisationen besonders wichtig, da sie die Schwerpunkte und den Anpassungsbedarf für das eigene Umweltmanagementsystem aufzeigen.
Im Hinblick auf den aktuellen Stand der ISO 14001 Revision wird allgemein mit einer finalen Veröffentlichung im Januar 2026 gerechnet. Zuvor wird voraussichtlich im September 2025 der verbindliche ISO/DIS erscheinen.
Über Fristsetzungen für Unternehmen hinsichtlich der Neukalibrierung von ISO 14001 ist noch nichts entschieden. Wahrscheinlich wird die bislang übliche 3- Jahres- Frist ab Normveröffentlichung nicht zur Anwendung kommen. Auf Grund des begrenzten Änderungsumfangs ist mit einer deutlich kürzeren Übergangszeit zu rechnen.
Alle Fragen beantwortet Ihnen gerne unser TRUST Zertifizierungsspezialist Edgar Bayer unter E.Bayer@Consilium-verde.com.