Umfrage: Zeitfresser Bürokratie (16.02.2025)
Zu viele Pflichten, zu viele Vorschriften. Deutschlands Unternehmende ächzen unter der Regelwut der Politik, wie der DUP Monitor im Januar 2025 ergab.
Bürokratie entpuppt sich mehr und mehr als Plage der modernen Gesellschaft – zumindest hierzulande. Wie die Forscher des ifo Instituts kürzlich in einer Studie ermittelten, entgehen Deutschland durch „überbordende Bürokratie“ pro Jahr bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung. Welche Auswirkungen die Flut von Regelungen und Berichtspflichten für Firmen praktisch bedeutet, brachte jetzt der DUP Monitor des DUP UNTERNEHMER-Magazins, die monatliche Umfrage, die sich an rund 100.000 Unternehmerinnen, Unternehmer und Freiberufler richtet, zutage.
Bürokratie darf nicht unterschätzt werden
Demnach beträgt der durch Bürokratie entstehende zeitliche Aufwand für etwa 43 Prozent der Teilnehmenden zwischen 10 und 30 Stunden pro Monat – Kapazitäten, die für das Kerngeschäft fehlen.
Knapp 28 Prozent verbringen sogar mehr als 30 Stunden pro Monat mit dem Abarbeiten der Pflichten durch behördliche Aufgaben. Lediglich knapp 29 Prozent wenden monatlich weniger als zehn Stunden dafür auf. Knapp 95 Prozent der Teilnehmenden beantworten die Frage „Betrachten Sie Bürokratie als Hemmschuh für Ihr Unternehmen?“ deshalb mit einem „Ja“. Nur gut vier Prozent verneinen.
Zeitmanagement und hohe Kosten
Neben verlorener Zeit entstehen Kosten. Etwa 72 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer ziehen teils externe Fachleute zur Erledigung der Aufgaben hinzu. Lediglich knapp 26 Prozent schaffen dies allein mit Bordmitteln. Als besonders hinderliche Regelungen betrachten die Befragten zu knapp 86 Prozent Dokumentationspflichten und das Berichtswesen (Mehrfachnennungen waren möglich). Circa 62 Prozent nennen den Datenschutz, zum Beispiel die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), in etwa ebenso viele führen Steuervorschriften an.
Rund 42 Prozent beklagen langwierige Genehmigungsverfahren für Bauten und / oder Produktion. 77 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer führen die mangelnde Digitalisierung der Behörden als Bremsklotz für ihre Firma an, lediglich für etwa 8 Prozent ist dies nicht der Fall.
Für gut 52 Prozent der Teilnehmenden ist die Verringerung der Anzahl an Vorschriften die wichtigste Forderung an eine neue Bundesregierung in Sachen Bürokratieabbau. Etwa ein Fünftel nennt die Vereinfachung der Regelung als Priorität. Gut sieben Prozent wollen eine Vereinheitlich der Regelungen in allen Bundesländern.