Siemens Fürth – wo sie mit den Maschinen sprechen (27.06.2024)
Was die Tastatur für den Computer ist, das sind die Human Machine Interfaces (HMIs) für die Maschine. Diese fungieren in der industriellen Produktion als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. HMIs werden global in nahezu allen Fertigungsprozessen eingesetzt. Was viele nicht wissen: Der Siemens Standort Fürth beherbergt die Zentrale der HMI Entwicklung und Fertigung von Siemens weltweit.
Von dort aus treten die Produkte ihre Reise in die ganze Welt an. Die Fabrik ist ein INNOHub in der Metropolregion Nürnberg: Ein moderner Arbeitsplatz, an dem mit innovativer Technologie die Zukunft der Industrie gestaltet wird.
Der Blick in die moderne Fabrikhalle ist atemberaubend: Automaten bestücken mit rasender Geschwindigkeit Leiterplatten mit elektronischen Kleinstbauelementen, an unzähligen Arbeitsplätzen werden Geräte montiert, geprüft und verpackt. Roboter und fahrerlose Transport-Systeme bringen Produkte und Werkteile zielstrebig von A nach B. Trotz aller Automatisierung geht nichts ohne die vielen Mitarbeitenden, die tagtäglich sicherstellen, dass die Maschinen zuverlässig ihre Arbeit verrichten. Bedient werden die Anlagen meist über Bildschirme oder Dashboards – sogenannte Human Machine Interfaces (HMI). Sie sind die Schnittstelle in die Welt der Maschinen, die Mitarbeitenden können per Touchscreen einfach Informationen eingeben, Einstellungen vornehmen oder Befehle einprogrammieren. Jede Menge Spezialwissen ist in die Entwicklung der HMIs eingeflossen: „Der Siemens-Standort in Fürth ist ein wichtiges Fertigungs- und Entwicklungszentrum für weltweit erfolgreiche Automatisierungstechnik, insbesondere im Bereich der Human Machine Interfaces“, weiß Roland Melzer, der Geschäftsverantwortliche für die Geschäftseinheit HMI bei Siemens. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der Standort Fürth weltweit als „Home of HMI“ bekannt ist.
Kontinuierliche Innovationskraft
Vor Ort entwickeln die Mitarbeitenden die Bedienfelder kontinuierlich weiter, das Ziel ist die intelligente Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Eine Neuentwicklung des Konzerns ist die HMI-Anwendung „Simatic Unified Air“, mit der die Kommunikation mit der Maschine künftig komplett kontaktlos ablaufen soll. Bisher ist es nämlich oft so, dass die Touchscreens oder Knöpfe per Hand bedient werden müssen – beispielsweise mit Handschuhen in staubigen Produktionsumgebungen ist das gar nicht so einfach. Mit der „Simatic Unified Air“ können eigene mobile Geräte wie Smartphones, Smartwatches oder Smart Glasses für die Interaktion mit der Maschine genutzt werden. Möglich macht das eine intelligente Sprach- und Gestensteuerung. „Wir können damit sozusagen mit der Maschine sprechen“, erläutert Product Owner Diego Lopez. Einen besonderen Vorteil bringt die kontaktlose Bedienung beispielsweise in Chemiefabriken oder Reinräumen, in denen mit Schutzanzug gearbeitet werden muss.
Ein besonderes Arbeitsumfeld auf Augenhöhe
Das Elektronikwerk in Fürth setzt nicht nur Maßstäbe in Sachen Innovation, sondern auch bei der Arbeitsplatzqualität. Teams arbeiten eng und auf Augenhöhe zusammen, die kurzen Wege vor Ort fördern die Kreativität. „Wenn ich Ideen für die Fabrik habe, gehe ich einfach ein paar Schritte hinüber in die Fertigung, wo ich gleich mit den Kolleginnen und Kollegen alles besprechen kann“, sagt Lopez. Eine Einschätzung, die auch seine Kollegin Melanie Zucker teilt. Sie richtet die Maschinen in ihrem Fertigungsabschnitt ein und berät ihn, wenn er eine neue Idee umsetzen will. „Wir sprechen auf Augenhöhe miteinander, das ist schon etwas Besonderes“, sagt Zucker.
Siemens ist sich der Verantwortung bewusst, die es gegenüber seinen Mitarbeitenden und der Umwelt hat. Als Pilotfabrik für den Konzern wird der Fürther Standort das Dekarbonisierungsziel eines klimaneutralen Betriebs bereits 2025 erreichen.
Ideenreichste Region Europas – auch dank der INNOHubs
Das Elektronikwerk ist eines von vielen INNOHubs in der Metropolregion Nürnberg, die das breite Netzwerk an Laboren, Kompetenzzentren, Werkstätten und Think-Tanks zeigen. Unter www.innovationskunst.de/innohubs geben Menschen aus Wissenschaft und Industrie Einblick in ihre innovative Arbeit. Siemens ist dabei eines der bekanntesten Unternehmen unter den allein 150 Weltmarktführern, die in der Metropolregion Nürnberg beheimatet sind. Sie alle sind ein Grund dafür, dass die Metropolregion eine der ideenreichsten Regionen Europas ist.
Über die Initiative Innovationskunst
Die Initiative Innovationskunst führt Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Metropolregion Nürnberg zusammen, die durch exzellente Forschung und gezielte Entwicklung Innovationen hervorbringen, die am Markt erfolgreich und zugleich gesellschaftsrelevant sind. Ziel ist es, die Metropolregion Nürnberg europaweit als Innovationsregion zu positionieren und technologiebegeisterte Fachkräfte für das Leben und Arbeiten in der Region zu gewinnen. Seit 2020 ist die Initiative in der Geschäftsstelle der Metropolregion Nürnberg angesiedelt.
Mehr Informationen zum „Home of HMI“ bei Siemens gibt es hier: