Arbeitsplätze für Schwerbehinderte als Leuchtturmprojekt (08.11.2010)
„Franz & Wach zeigt mit seinem Engagement, dass auch in einem Segment, das ein Höchstmaß an Flexibilität und Dynamik verlangt, Bereiche gefunden werden können, in denen behindertengerechte Arbeitsplätze in einem nicht alltäglichen Umfang eingerichtet werden können“, zeigte sich Staatssekretär Dieter Hillebrand vom Sozialministerium Baden-Württemberg zufrieden, der von einem Leuchtturmprojekt sprach, das auch auf andere Unternehmen ausstrahlen sollte. Der Crailsheimer Personaldienstleister hat in Waiblingen ein Callcenter geschaffen, bei dem acht Arbeitsplätze von neun für schwerbehinderte Menschen eingerichtet wurden. Zwei dieser Plätze sind sogar für 100-prozentige Sehbehinderte eingerichtet.
Die reibungslose und effiziente Zusammenarbeit aller zuständiger Stellen, u.a. der Agentur für Arbeit, des Integrationsfachdienstes oder der Wirtschaftsförderung Waiblingens ermöglichte eine Umsetzung des Projektes in weniger als fünf Monaten. Claus Paal, Präsident der IHK-Bezirkskammer Rems-Murr nahm das diesbezügliche Lob des Franz & Wach-Geschäftsführers Gerhard Wach sehr gerne entgegen. Dass ein Unternehmen auf einen Schlag acht Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schafft, ist außergewöhnlich. In Baden-Württemberg sind nur rund vier Prozent aller Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzt. „Ein Zeitarbeitsunternehmen, dessen Mitarbeiter mehrheitlich bei Kunden eingesetzt sind, hat nur sehr geringe Möglichkeiten, auf die Arbeitsplatzbedingungen dieser Mitarbeiter einzuwirken“, so Wach. Deshalb sah er in der Einrichtung des Callcenters nun eine Chance gekommen, in größerem Umfang behindertengerechte Arbeitsplätze einzurichten. „Ich hatte von Anfang an das Ziel, hier möglichst viele Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu schaffen, da ich überzeugt davon bin, dass diese Mitarbeiter Hervorragendes leisten können. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen, aber das sind technische Kleinigkeiten, die es zu lösen galt.“
Staatssekretär Dieter Hillebrand, der gleichzeitig Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen ist, freute sich über die neuen Arbeitsplätze: „Wer Türen öffnet, sich auf Menschen mit Leistungseinschränkungen einlässt und ihnen Zugang zur Berufswelt verschafft, ist ein Chancengeber für eine inklusive Gesellschaft.“ Auch Karin Kimmich-Protz vom zuständigen Integrationsamt lobte das Engagement des Unternehmens als „ein Beispiel, für das ich mir viele Nachahmer wünsche.“
Die Callcenter Mitarbeiter übernehmen umfangreiche Aufgaben in der Kunden- und Bewerberbetreuung. Mit geschätzten 1000 Telefonkontakten pro Woche soll die Kunden- und Bewerberbindung des Unternehmens verbessert werden. Damit werden die rund 20 Filialen im Tagesgeschäft unterstützt. Zusätzlich führt das Team Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheitsanalysen durch, um das Dienstleistungsangebot zu optimieren. Dass sich die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihrer neuen Arbeitsstelle sehr wohl fühlen, wurde bei einer gemeinsamen Besichtigung der offensichtlich. „Die Aufgaben machen sehr viel Spaß. Dazu werden wir durch unseren Kommunikationstrainer sehr gut betreut und haben eine tolle Atmosphäre im Team“, freute sich Callcenter-Agentin Dorothee Fallaschek. „Was hier geleistet wird ist weit überdurchschnittlich und die körperliche Behinderung tritt vollständig in den Hintergrund“, lobt Callcenterleiter Dirk Wehrle das Engagement seiner Mitarbeiter. „Natürlich haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt und agieren ohne doppelten Boden im freien Markt, doch ich bin überzeugt davon, dass dieses Team seine Aufgaben vollständig erfüllen wird.“