Langjährige Erfahrung als Problemlöser (17.07.2012)
40-jähriges Jubiläum bei Dommel in Wassertrüdingen
Die Dommel GmbH ist Systemlieferant für Elektrotechnik in Hard- und Software. Neben dem Bereich Prüftechnik für die Automobilindustrie zählen auch Medizin- bzw. Labortechnik, Lebensmitteltechnik oder Alarmsysteme zu den Produktbereichen des mittelfränkischen Familienunternehmens. Schwerpunkte sind die Entwicklung und Fertigung von kundenspezifischen Systemen.
Bereits 1972 entstand das Unternehmen in der Innenstadt von Wassertrüdingen mit einem Mitarbeiter. Zunächst wurden Industrieanlagen geplant. Im Lauf der Zeit erweiterte sich das Aufgabengebiet, hinzu kamen die Bereiche Hardwareentwicklung und Bestückung von Leiterplatten. Der Innenstadtstandort wurde zu klein, so dass Dommel 2000 an der Umgehungsstraße ein neues Firmengebäude errichtet und ein Jahr später dort einzog. Der alte Standort blieb aber weiter erhalten, hier fertigt das Unternehmen heute mit vier Mitarbeitern Schaltschränke.
Nach dem plötzlichen Tod von Firmengründer Wilfried Dommel 1994 übernahmen Sohn Frank mit Bernd Ruttmann sowie Winfried Fälschle die Geschäftsführung und vollzogen den Wandel zum heutigen Unternehmen, das Entwicklung und Fertigung im Bereich Industrieelektronik anbietet. Dazu gehören neben der Bestückung von Leiterplatten auch die Gerätemontage, Konfektionierung der dazugehörigen Kabel, Hotmelt Molding und Schaltschrankbau. Oft kommen Kunden mit einer konkreten Idee, die die Ingenieure in Wassertrüdingen zu einem fertigen Produkt entwickeln. Am Anfang stehen Lasten- und Pflichtenheft, dann entwickeln die hauseigenen Ingenieure aus den Vorgaben des Kunden die Hard- und Software. „Dazu gehört auch die Abnahme nach den geforderten Normen“, erklärt Frank Dommel. Im Anschluss geht es bei Dommel in die Serienproduktion. Schon währenddessen wickelt das Unternehmen alles ab, von der Materialbeschaffung bis zur Auslieferung. Ist das Produkt dann im Umlauf, kümmern sich die Mittelfranken auch um den gesamten Reparaturservice.
Aus Problemen lernen – Fehleranalyse
Die Dommel GmbH hat im Bereich Elektronik in der Vergangenheit immer wieder neues Know-how entwickelt. So z. B. eine Verkaufstheke, die Ladendiebstähle automatisch erkennt. Dazu wurden typische Verhaltensmuster bei den Diebstählen analysiert und ausgewertet. Die entwickelte Elektronik in der Theke identifiziert verschiedene Entnahmemuster und kann daraus erkennen, ob ein Massendiebstahl stattfindet. Gerade im gehobenen Kosmetikbereich ist die Diebstahlquote sehr hoch. Was unter dem Begriff „Inventurdifferenzen“ noch eher harmlos klingt, verursacht in Deutschland jedes Jahr einen Milliardenschaden. Das Mittelfränkische Unternehmen baut auch Prüfsysteme, die bei mehreren Automobilherstellern weltweit im Einsatz sind. Für diese Prüfsysteme bietet Dommel ebenfalls den kompletten Reparaturservice mit Fehleranalyse an, aus der wertvolle Hinweise abgeleitet werden können. In einer Datenbank werden Reparaturprotokolle abgelegt und der Kunde kann die Fehlerbeschreibungen jederzeit online abrufen. Das besondere ist, dass aus den daraus erstellten Statistiken Fehlerschwerpunkte abgeleitet werden können. „Bei statistischen Auffälligkeiten liefern wir so wertvolle Informationen, mit denen man das Produkt verbessern kann“, so Geschäftsführer Frank Dommel. Die Verbesserungen aus der Statistik fließen in die Serienproduktion mit ein. Das ist besonders interessant, wenn es um die Verfügbarkeit der Systeme beim Anwender geht. In der Medizintechnik hat das Unternehmen schon ein erfolgreiches Überwachungssystem für Neugeborene entwickelt. Inzwischen haben die Mittelfranken das Nachfolgemodell in zweiter Generation weiterentwickelt, das auch den Anforderungen für lebenserhaltende Systeme entspricht.
Dommel beschäftigt heute 85 Mitarbeiter in Deutschland mit einem sehr großen Fachkräfteanteil. Anfang 2012 wurde ein Zweigwerk in Rumänien eröffnet. Hier werden besonders arbeitsintensive Arbeitsschritte ausgeführt. Trotzdem steht Frank Dommel zum Standort Wassertrüdingen. „Mir sind die Wurzeln unseres Unternehmens sehr wichtig“, betont er. Die Mitarbeiter kommen alle aus der Region und sind eine wichtige Stütze im täglichen Geschäft. Deshalb engagiert sich der Geschäftsführer auch in der Hesselberg AG, einem Netzwerk mit mehr als 70 Unternehmen, die mit gemeinsamen Projekten die Region stärken. Dazu gehört auch das Engagement, Fachkräfte für die Region zu gewinnen. Ein anderes Netzwerk hat Frank Dommel selbst gegründet: Mit NISTEK (Netzwerk für individuelle und spezifische technische Komplettlösungen) haben sich Firmen rund um den Bereich Elektrotechnik zusammengeschlossen, um gemeinsam als Systemlieferant auftreten zu können. Die Idee dahinter: Mittelständische Unternehmen können damit auch komplexere Aufträge abwickeln. So ein Netzwerk bietet mehr Kompetenz, gerade in Spezialbereichen, mehr Kontakte und vor allem auch mehr Mitarbeiter, die gerade bei größeren Projekten für die Abwicklung nötig sind. „In einem Netzwerk ist man eingespielter und die Schnittstellen sind effizient“, ist Dommel überzeugt. „Da ist vieles einfacher.“ Zum 40-jährigen Jubiläum investiert Frank Dommel kräftig und vergrößert die Produktionsfläche um mehr als das Doppelte. Mitte 2012 werden die neuen Räumlichkeiten bezogen. Die Erweiterung wurde nötig, da das Unternehmen in den letzten zwei Jahren stark gewachsen ist.