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„Senioren von Abgaben befreien“ Claus Hipp sprach auf Business Lounge (16.02.2011)

Unternehmer Prof. Claus Hipp war zu Gast auf der letzten Business Lounge in Dinkelsbühl. „Heute kann ich völlig frei reden, und muss nicht politisch antworten“, sagte Hipp, was bei den Unternehmern sehr gut ankam. So auch seine Forderung, dass Senioren, die länger arbeiten von Abgaben und Steuern befreit werden sollten. Doch dieser Vorschlag sei bei der Politik eher unpopulär, bei den Unternehmern in Dinkelsbühl gab es einen Extraapplaus. „Dabei wäre allen geholfen“, so der 72-jährige Unternehmer. „Senioren könnten für ein paar Jahre noch gut Geld verdienen und die Wirtschaft hätte gut ausgebildete Kräfte mit sehr viel Erfahrung zur Verfügung.“ Ein wichtiger Baustein für ihn gegen den drohenden Fachkräftemangel, der nach seiner Einschätzung schon bald eintreten wird.“ Aber auch vor weiteren in der Politik unpopulären Forderungen schreckte Claus Hipp nicht zurück.

„Es muss ein höherer Prozentsatz der Bevölkerung arbeiten, insgesamt brauchen wir mehr Arbeitszeit: pro Woche, pro Jahr und im ganzen Leben.“ Auch für mehr Zuwanderung warb der Unternehmer, eine in der Politik nicht gerade gern gesehene Forderung; aber es gab noch mehr mahnenden Worte in Richtung Politiker, die sich unglaubwürdig machen, wenn sie immer nur die großen Konzerne unterstützen. Das seien Tendenzen hin zur Planwirtschaft. Sicherlich sei es immer traurig, wenn Arbeitsplätze verloren gingen, doch deshalb könne man Konzerne nicht vor dem Wettbewerb schützen. „Bedenken Sie, wie viele kleine Betriebe und Existenzen die Großen auf dem Weg zum Konzern auf dem Gewissen haben!“ Wo soll es hingehen: Er war für einen respektvollen Umgang mit Angestellten und stellte dabei die HIPP-Ethik-Charta vor, in der das Unternehmen schon vor Jahren den Umgang mit Mitarbeitern, aber auch Kunden und Lieferanten verbindlich festhält. Vor der ganz normalen Arbeit sollten die Menschen wieder mehr Respekt haben. Hipp erzählte von einem Angestellten, der auf den ersten Blick auf viele Menschen sehr langsam wirkte. Doch dieser arbeitete sehr genau und musste nichts kontrollieren oder nacharbeiten und so war er am Ende sogar schneller, als die Anderen. Der Unternehmer appellierte, sich die Menschen genau anzusehen und nach ihren Fähigkeiten einzusetzen. Schulwissen sei nicht alles, schon gar nicht das aktuell von Fachwissen überfrachtete Schulsystem.

Ebenfalls sehr erfolgreich schon in ihren jungen Jahren ist die Feuchtwanger Chocolatiere Michaela Karg. Auf der Business Lounge berichtete sie von den Vorbereitungen an der Teilnahme zur Weltmeisterschaft, die sie als Dritte abschloss. Mehr als zehn Jahre hatte sie auf diese Meisterschaft hingearbeitet, zuletzt hatte sie ein Trainingslager in Köln. Belohnt wurde sie mit dem besten Platz, den je eine Frau und je ein Deutscher belegt hatten. Nach vielen Ausbildungen und Reisen durch Deutschland und die Welt freut sich die junge Unternehmerin, sie ist Juniorchefin im Cafe Kreuzgang in Feuchtwangen, auf ihre fränkische Heimat.