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Pleitewelle in China (15.04.2015)

Euler Hermes erwartet negative Entwicklung in Fernost

Der chinesische Markt ist für deutsche Firmen wichtig. Viele Verantwortliche werden daher aufgehorcht haben, als Euler Hermes vor einem Anstieg der Insolvenzen in China um 5 Prozent warnte. Gründe sind „die sinkende Liquidität von Unternehmen durch das schärfere Vorgehen gegen Schattenbanken, Überkapazitäten im Immobilienmarkt und die wachsende Disziplin bei den Ausgaben der Lokalregierungen.“ Für 2015 rechnet Euler Hermes mit insgesamt 2.800 Pleiten in China.

Auch die Zahlungsmoral in China hat sich verschlechtert. Insgesamt haben sich Zahlungsausfälle mehr als verdoppelt. Am schlimmsten ist es in der Lebensmittelbranche mit einem Anstieg der Zahlungsausfälle um 405 Prozent. In dieser unrühmlichen Liste folgen die Chemiebranche (+206 Prozent), die Rohstoffbranche (+150 Prozent) und die Computer- und Telekommunikationsgüterbranche (+129 Prozent). Noch dazu ist es in China äußerst komplex, Forderungen einzutreiben. „Auch wenn die Branchen Maschinenbau und Anlagenbau in dieser Liste nicht genannt sind, kann keinesfalls Entwarnung gegeben werden“, warnt Oliver Dittmann. Denn die genannten Gründe betreffen auch die chinesischen Kunden dieser Branchen. Darüber hinaus handelt es sich bei Investitionsgütern oft um Sonderanfertigungen, die nicht ohne weiteres für Folgeaufträge verwendet werden können und die längere Lieferzeiten haben. Zwar sind Dokumentenakkreditive (L/C) im Geschäft mit China Standard, doch helfen diese bei einer Pleite während der Produktion wenig. Hier gilt es auch das Fertigungsrisiko zu versichern.

www.oliver-dittmann.de