Nordamerikanisches Drehkreuz für internationale Geschäfte (18.02.2015)

Ontario bietet gute Bedingungen für Firmen, die in Amerika Fuß fassen wollen

Die kanadische Wirtschaftsregion Ontario genießt weltweit hohes Ansehen als Zentrum für Auslandsinvestitionen und Handel in Nordamerika. Und das nicht ohne Grund. Für die mit 13 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Provinz Kanadas sprechen gleich eine ganze Reihe von Faktoren. Da sind zum einen die wettbewerbsfähigen Geschäftskosten zu nennen. Sie liegen in Kanada 7,2 Prozent unter dem US-Durchschnitt. Was gleichzeitig bedeutet, dass das Kanada die größten Kostenvorteile aller G7/G8-Länder ausweist. Ein weiterer Pluspunkt sind die niedrigen Steuern: Ontarios Körperschaftsteuersatz ist international konkurrenzfähig. Ein weiterer guter Grund, in Ontario zu investieren, ist der ideale Marktzugang: Das internationale Handelsvolumen von Unternehmen aus Ontario beträgt mehr als eine Milliarde Kanadische Dollar (CAD) pro Tag. Produkte haben zollfreien Zugang zu allen Märkten der NAFTA-Region mit einer Gesamtwirtschaftsleistung von mehr als 15 Billionen Euro (19 Billionen US-Dollar).

Ontario erwirtschaftet rund 38 Prozent von Kanadas Bruttoinlandsprodukt und hat ein größeres BIP als Belgien, die skandinavischen Länder oder die Schweiz. Im Jahr 2013 wurden im internationalen Handel Waren im Gesamtwert von mehr als 307 Milliarden Euro (434 Mrd. CAD) ein- und ausgeführt. Firmen in Ontario exportierten 2013 Waren im Wert von mehr als 116 Milliarden Euro (164 Mrd. CAD). Die effiziente Infrastruktur – in Ontario gibt es fünf internationale Flughäfen: Toronto, Hamilton, London, Ottawa und Thunder Bay – ist dabei hilfreich. Viele Unternehmen profitieren davon, dass das Steuerprogramm Ontarios für Forschung und Entwicklung zu den großzügigsten der Welt zählt. So lassen sich F&E-Kosten nach Steuern auf ca. 61 Prozent der ursprünglichen Ausgaben reduzieren (bei Kleinbetrieben sogar auf 37 Prozent). Im Bereich F&E bietet Kanada somit die größten Kostenvorteile aller G7/G8-Länder. Gegenüber dem US-Durchschnitt beispielsweise beträgt der Kostenvorteil 15,8 Prozent.

Der kombinierte Körperschaftsteuersatz (Bund und Provinz Ontario) von 26,5 Prozent liegt unter dem G7/G8- und G20-Durchschnitt und ist niedriger als der durchschnittliche kombinierte Körperschaftsteuersatz in den USA. Auch die Qualifizierung der Arbeitskräfte zählt zu den Top-Argumenten pro Ontario: Etwa 64 Prozent aller Erwachsenen in Ontario haben einen College- oder Universitätsabschluss. Diese Quote ist mehr als doppelt so hoch wie der Durchschnitt aller OECD-Länder. Ausgebildet wird auf allen Gebieten an 20 Universitäten und 24 Colleges.

Heimat der Weltmarktführer

Für Ontario haben sich folglich Weltmarktführer aus verschiedenen Branchen entschieden, darunter Unternehmen wie Honda, Magna, Sodexo, Alcatel-Lucent, AXA, Bombardier, DuPont, MDS, Sanofi Pasteur, GlaxoSmithKline, Trojan, IBM oder Dell. Zu den Schwerpunktbranchen zählen Automobil, Luft- und Raumfahrt, Life Sciences und Biotech, IKT, Wasser- und Abwassertechnologien sowie Finanzen und Bergbau. Diese Diversifikation sorgt für ein stabiles Wachstum.

Profil als grünes Herz Nordamerikas

Ontario behauptet sich in Nordamerika zudem mit konsequenter Umweltpolitik als Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften: kompletter Ausstieg aus der Kohleverstromung, dafür Fokus auf erneuerbare Energien und intensive Forschung in diesem Bereich. Ein Ausruhen gibt es nicht – so sind mit dem wachsenden Anteil der erneuerbaren Energien effiziente Speichertechnologien das Top-Thema auf der Agenda. Nach dem erklärten Willen der Regierung soll Ontario ein Zentrum der erneuerbaren Energien werden. Ende 2013 besiegelte das Parlament mit einem Gesetz das Aus für die Kohleverstromung. Ende April 2014 war es dann de facto soweit: Das letzte Kohlekraftwerk Ontarios ging vom Netz, rund acht Monate früher als geplant. Der 2013 ebenfalls verabschiedete „Long-Term Energy Plan“ sieht vor, von 2025 an die Hälfte des Stromverbrauchs nachhaltig aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.

Repräsentanz in Deutschland
Das Ontario International Marketing Centre ist die offizielle Vertretung in Deutschland von Ontarios Provinzregierung. Es hat seinen Sitz im kanadischen Konsulat in München und ist bestrebt, bei deutschen Direktinvestoren Interesse an Ontario zu wecken. Interessenten informiert es über den Markt in Ontario und seine Branchen, Strukturen, Erzeugnisse und Dienstleistungen und verschafft ihnen Zugang zu den gewünschten Ressourcen. Dazu gehört auch, Unternehmen bei der Suche nach einem geeigneten Standort in Ontario zu unterstützen. Die Mitarbeiter des Zentrums arbeiten zudem daran, Beziehungen zu Medien und lokalen Regierungen aufzubauen. Mit Erfolg: Deutschland ist Ontarios sechstgrößter Handelspartner. Zwölf Prozent von Ontarios Auslandskapitalinvestitionen stammen aus Deutschland. Aktuell sind rund 200 Unternehmen in Ontario verzeichnet, deren Hauptsitz in Deutschland ist. Diese Unternehmen haben insgesamt 278 Niederlassungen mit rund 22.300 Mitarbeitern in Ontario.

Hohe Lebensqualität

Zahlreiche Studien haben immer wieder auch die hohe Lebensqualität in Ontario bestätigt. Die Provinz bietet eine einzigartige Kombination aus niveauvollem Lebensstil, kreativen Möglichkeiten und vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. All diese Faktoren vereinfachen das Rekrutieren gut ausgebildeter Arbeitskräfte erheblich. In der polyglotten Gesellschaft Ontarios werden mehr als 150 verschiedene Sprachen gesprochen. Auch dadurch ergeben sich große Vorteile bei der Stellenbesetzung für international agierende Unternehmen. Kurzum: Ontario hat sich zum Wunschstandort vieler erfolgreicher Firmen entwickelt, denn die kanadische Provinz bietet ideale Bedingungen für Investitionen, Wachstum und Erfolg. Unternehmen schätzen die Kombination aus talentierten Mitarbeitern, kostengünstiger Infrastruktur und einem hochinnovativen Umfeld. In keinem G7/G8- oder OECD-Land ist die Unternehmensgründung in weniger Schritten möglich als in Kanada. Und die rechtlichen Rahmenbedingungen machen speziell Ontario zu einem der weltweit dynamischsten und profitabelsten Standorte.

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Thomas Klement
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